| Kalenberg Josef | tenore |
Er wurde zunächst Elektrotechniker, begann aber mit zwanzig Jahren des Gesangstudium am Konservatorium von Köln. 1911 debütierte er am Opernhaus von Köln als Turiddu in "Cavalleria rusticana". 1912-16 wirkte er am Stadttheater von Krefeld, 1919-21 am Stadttheater von Wuppertal-Barmen, 1921-25 am Opernhaus von Düsseldorf, 1925-27 am Opernhaus von Köln. Ein Gastspiel an der Wiener Staatsoper als Parsifal führte 1927 zu seiner Verpflichtung an dieses Opernhaus, dessen Mitglied er bis 1942 blieb. Am 10.6.1931 sang er hier in der Uraufführung der Oper "Die Bakchantinnen" von Kurt Weill. Im gleichen Jahr übernahm er in Wien die Titelpartie in einer Neu-Bearbeitung der Mozart-Oper "Idomeneo" durch Richard Strauss. Er sang bei den Salzburger Festspielen 1928 den Tamino in der "Zauberflöte", 1928-30 den Florestan im "Fidelio" und 1935-36 den Tristan. Bei den Festspielen von Zoppot sang er 1929 den Walther von Stolzing, 1933 den Florestan und den Tannhäuser. Er war am Deutschen Theater Brünn (1933), an der Oper von Antwerpen (1935) und am Teatro Liceo Barcelona (1940) zu Gast. Weitere Gastspiele trugen ihm an Bühnen in Deutschland, Frankreich, Italien und in England Erfolge ein. Er gastierte noch lange, sogar noch 1949, als er an der Wiener Volksoper den Tristan sang. Zu seinen großen Bühnenpartien zählten der Achilles in Glucks "Iphigenie in Aulis", der Erik im "Fliegenden Holländer", der Siegfried, der Parsifal, der Assad in Goldmarks "Königin von Saba", der Pedro in "Tiefland", der Kaiser in der "Frau ohne Schatten" von R.Strauss, der Matthias im "Evangelimann" von Kienzl, der Galba in "Die toten Augen" von d'Albert, der Fritz in Schrekers "Der ferne Klang", der Tambourmajor im "Wozzeck", der Paul in "Die tote Stadt" von Korngold, der Radames in "Aida", der Riccardo in Verdis "Maskenball", der Canio im "Bajazzo", der Kalaf in "Turandot", der Vasco in Meyerbeers "Africaine", der Fra Diavolo von Auber und der Dimitrij im "Boris Godunow".Kraftvoll geführter, ausdrucksintensiver Tenor, der ein Bühnenrepertoire von 120 Partien beherrschte. -- Sein Sohn Harry Kalenberg (*1921) wurde als Schauspieler und Regisseur bekannt.Schallplatten bei Parlophon (akustische Aufnahmen), Polydor, Vox, HMV, Kristall; Neu-Ausgaben auf Preiser Records. Bei Koch erschienen zahlreiche Szenen aus Opernaufführungen der Wiener Staatsoper, in denen er vor allem Wagner-Partien vorträgt. |
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