| Kappel Gertrude | soprano |
Sie studierte am Konservatorium von Leipzig und wechselte während dieses Studiums vom Alt- ins Sopranfach. Debüt 1907 am Hoftheater (dem späteren Landestheater) von Hannover, dem sie bis 1921 angehörte, als Leonore im "Fidelio". Sie wandte sich dem hochdramatischen Stimmfach zu und wurde vor allem als Wagner-Interpretin, aber auch als Elektra und als Marschallin im "Rosenkavalier" von Richard Strauss, bekannt. 1921-27 gehörte sie der Staatsoper Wien an, wo sie sehr beliebt war; 1927-32 war sie Mitglied der Bayerischen Staatsoper München. 1922 sang sie bei den Festspielen von Salzburg die Donna Anna im "Don Giovanni". Sie trat als Gast in den Jahren 1912-14 und 1924-26 an der Covent Garden Oper London auf, außerdem in Berlin, Hamburg und Amsterdam. 1927-36 war sie Mitglied der Metropolitan Oper New York, an der sie 1928 als Antrittsrolle die Isolde im "Tristan" sang. An der Metropolitan Oper trat sie (in deren New Yorker Haus) in 112 Vorstellungen und in 15 verschiedenen Partien auf. Hier sang sie auch 1932 die Titelrolle in der Premiere der Richard Strauss-Oper "Elektra" und war besonders erfolgreich als Ortrud im "Lohengrin" und als Marschallin im "Rosenkavalier". Ihre Karriere stand dort später jedoch im Schatten der großen Wagner-Sopranistin Kirsten Flagstad. 1933 an der Oper von San Francisco als Isolde im "Tristan" zu Gast. 1937 trat sie von der Bühne zurück und lebte dann auf ihrem Landsitz in Oberbayern.Groß dimensionierte, dunkel gefärbte Stimme, deren Ausdrucksfülle vor allem in Partien wie der Brünnhilde, der Isolde, der Elektra oder der Marschallin im "Rosenkavalier" bewundert wurde. Neben Kirsten Flagstad und Frida Leider war sie zweifellos die bedeutendste Wagnersängerin ihrer Generation.Schallplattenaufnahmen auf Favorit (Hannover, 1908) und auf Polydor. Auf EJS erschienen teils Mitschnitte, teils Auszüge aus den Wagner-Opern "Tristan", "Walküre" und "Götterdämmerung sowie "Elektra" von R.Strauss, auf Koch/Schwann kamen Mitschnitte aus Aufführungen der Wiener Staatsoper der dreißiger und vierziger Jahre heraus (Brünnhilde im Nibelungenring). |
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