Er verbrachte seine Jugend in Pesaro. Ursprünglich wollte er Theologie studieren, doch wurde die Schönheit seiner Stimme erkannt, und er wurde für deren Ausbildung vom Militärdienst befreit. Er besuchte das Konservatorium von Pesaro, widmete sich aber auch Studien auf den Gebieten der Malerei und der Skulptur. In Pesaro war er Schüler von Luisa Melzi-Palazzini und Arturo Melocchi; abschließende Ausbildung im Opernstudio in Rom. Mit zwanzig Jahren gewann er einen von dem Dirigenten Tullio Serafin in Rom veranstalteten Gesangwettbewerb. 1939 kam es, noch während seines Studiums, zu einem ersten Bühnenauftritt am Teatro Rossini in Pesaro als Turiddu in 'Cavalleria rusticana'. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde er Soldat, doch erhielt er 1941 zu seinem (eigentlichen) Debüt am Teatro Puccini in Mailand (als Pinkerton in 'Madame Butterfly') Urlaub. 1941 gastierte er am Teatro Regio von Parma als Cavaradossi in 'Tosca' zusammen mit Maria Caniglia und sang an diesem Theater auch 1942 in der Uraufführung der Oper 'Ariodante' von Nino Rota. Während des Krieges konnte er nur selten auftreten, doch entwickelte sich seine Karriere nach Kriegsende desto rascher. Im Dezember 1945 kam es zu seinem Debüt an der Mailänder Scala, wieder als Pinkerton, mit Iris Adami-Corradetti in der Rolle der Butterfly. 1946 erregte er bei den Festspielen von Verona als Radames in Verdis 'Aida' Aufsehen; im gleichen Jahr sang er an der Oper von Triest den Titelhelden in 'Andrea Chénier' von Giordano. Ein glanzvolles Gastspiel mit dem Ensemble des Teatro San Carlo von Neapel 1946 in der Londoner Covent Garden Oper, bei dem er als Cavaradossi in 'Tosca', als Rodolfo in 'La Bohème', als Pinkerton und als Canio im 'Bajazzo' auftrat, machte seinen Namen international bekannt. Er sang an der Mailänder Scala 1953 den Hagenbach in Catalanis 'La Wally' mit Renata Tebaldi als Partnerin, 1955 den Pollione in 'Norma', 1960 den Énée in 'Les Troyens' von Berlioz. 1962 kam er an der Covent Garden Oper London als Othello in Verdis gleichnamiger Oper zu einem sensationellen Erfolg. Diese schwierige Partie, die er erstmals 1951 an der Oper von Mexico City gesungen hatte, wurde seine besondere Glanzrolle. Er hat sie im Lauf seiner Karriere 427mal gesungen. Er gab erfolgreiche Gastspiele in London, Paris und Wien, an der Königlichen Oper Stockholm und am Opernhaus von Rio de Janeiro. 1950 begeisterte er das Publikum am Teatro Colón von Buenos Aires, im November 1950 an der Oper von San Francisco. 1951-59 war er Mitglied der New Yorker Metropolitan Oper (Antrittsrolle: des Grieux in 'Manon Lescaut' von Puccini). Hier sang er (in deren New Yorker Haus) in 102 Vorstellungen 16 Partien, darunter den Radames, den Othello, den Manrico im 'Troubadour', den Canio, den Enzo in 'La Gioconda' von Ponchielli, den Cavaradossi und den José in 'Carmen'. 1960 bereiste er die Sowjetunion (wobei er mit grandiosem Erfolg am Moskauer Bolschoj Theater gastierte), 1961 und 1962 Deutschland. 1966 sang er an der Stuttgarter Staatsoper den Siegmund in der 'Walküre'. Als letzte Partie übernahm er 1974 bei den Puccini-Festspielen in Torre del Lago den Luigi in 'Il Tabarro'. Nach einem schweren Verkehrsunfall kam es zu einem chronischen Nierenleiden, das eine ständige Dialyse erforderlich machte und schließlich zu seinem Tod führte. Seinem letzten Wunsch entsprechend wurde er in seinem Othello-Kostüm in Pesaro zur letzten Ruhe bestattet. Er veröffentlichte seine Autobiographie unter dem Titel 'La mia vita e i miei successi' (Mailand, 1982). -- Er war seit 1942 mit der Sopranistin Rina Fedora Filippini (*1917 Genua, ?12.7.1991 Pesaro) verheiratet, die u.a. an der Oper von Rom und an der Covent Garden Oper London sang, aber ihre Karriere früh aufgab, um sich ganz ihrem Gatten und ihrer Familie zu widmen. Sein Sohn Giancarlo del Monaco (*1943 bei Venedig) wirkte als Regisseur, u.a. seit 1964 in Italien, seit 1970 in Deutschland am Stadttheater von Ulm, als Intendant am Staatstheater von Kassel (1980-82) und seit 1992 am Opernhaus von Bonn. Auch der zweite Sohn, Claudio del Monaco, war Theaterregisseur. Die Witwe des großen Sängers stiftete zum Gedächtnis an Mario del Monaco die del Monaco-Foundation und den del Monaco-Concours in Castelfranco.\n Einer der größten Heldentenöre, die Italien dem 20. Jahrhundert geschenkt hat, voll elementarer Ausdruckskraft und strahlendem Glanz in den hohen Lagen, vor allem als Verdi- (Othello, Manrico) und Puccini-Interpret gerühmt.\n Schallplatten: HMV und Decca, darunter eine Vielzahl vollständiger Opern (u.a. 'Aida', 'Troubadour', 'Rigoletto', 'Othello', 'La Bohème', 'Manon Lescaut' von Puccini, 'La Gioconda', 'Turandot', 'Andrea Chénier', 'Bajazzo', 'La forza del destino', 'Cavalleria rusticana', 'Mefistofele' von Boito, 'La Wally' von Catalani, 'Tosca', 'La Fanciulla del West' von Puccini, 'Il Tabarro', 'Adriana Lecouvreur'). Dazu sind zahlreiche Mitschnitte von Opernaufführungen vorhanden (u.a. 'Les Troyens' von Berlioz auf DSW, 'Norma' und Samson et Dalila auf Melodram, 'Aida', 'Carmen' und 'La Gioconda' auf Foyer). Auf Melodiya singt er den José in 'Carmen' in Italienisch, während alle anderen Mitwirkenden russisch singen.\n |
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