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Colombo Scipio
baritono

Er studierte zuerst Philosophie an der Universität von Padua, dann Gesang bei Venturini in Mailand und bei Giuseppe de Luca in Rom. Er debütierte 1937 am Opernhaus von Alessandria als Marcello in Puccinis 'La Bohème' und trat bereits im folgenden Jahr gastweise in Holland auf. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er bekannt, als er an den großen italienischen Theatern, darunter auch an der Mailänder Scala, auftrat. Hier sang er 1947 in der Premiere von Prokofieffs 'Liebe zu den drei Orangen', 1947 in der von Benjamin Brittens 'Peter Grimes', am 26.1.1957 in der Uraufführung der Oper 'Les Dialogues des Carmélites' von Francis Poulenc (als Marquis de la Force). 1949 gastierte er an der Scala als Lescaut in Puccinis 'Manon Lescaut', er trat dort auch als Shaklovitij in Mussorgskys 'Khovantchina' auf. An der Oper von Rom hörte man ihn 1954 als Rigoletto, 1956 als Germont sr. in 'La Traviata', 1948 beim Festival von Aix-en-Provence als Guglielmo in 'Così fan tutte', 1953 als Graf in 'Nozze di Figaro'; an der Oper von Monte Carlo trat er 1955 als Germont sr. in 'La Traviata', 1956 als Alfio in 'Cavalleria rusticana', 1961 in der Uraufführung der Oper 'Il Visconte Dimezzato' von Gillet auf. Auch in weiteren Opern-Uraufführungen zeitgenössischer italienischer Komponisten wirkte er mit: am 20.5.1950 beim Maggio musicale Fiorentino in Dallapiccolas 'Prigioniero' (nachdem er bereits 1949 in der Radio-Uraufführung dieser Oper bei der RAI Turin gesungen hatte), am 24.1.1953 an der Scala in 'Cagliostro' von Ildebrando Pizzetti, 1948 am Teatro Comunale Bologna in 'Corradino lo Svevo' von Donati, 1950 am Teatro Eliseo Rom in der Oper 'Job' von Dallapiccola. 1947-51 war er am Stadttheater von Bern (Schweiz) tätig, 1956-60 dem Staatstheater Karlsruhe verbunden. Er gastierte an der Covent Garden Oper London (1956 und 1957 als Scarpia in 'Tosca'), bei den Festspielen von Verona (1950 als Marcello in 'La Bohème'), beim Maggio musicale Florenz (1959 als Don Giovanni und als Titelheld in 'Orlando' von Händel, 1964 als Rivière in 'Volo di notte' von Dallapiccola) und an der Staatsoper von Wien (1955-56 als Rigoletto, als Scarpia und als Graf Luna im 'Troubadour'); sehr beliebt war er in in Holland. 1959 sang er bei den Festspielen von Bregenz in 'Il campanello' von Donizetti. Seit 1963 wirkte er als Dozent an der Musikhochschule von Karlsruhe. Schallplatten: Westminster ('Tosca', 'Don Pasquale'), Cetra ('Luisa Miller' von Verdi, 'Fedora'), MMS ('Don Giovanni', 'Aida'), Melodram ('Carmen', Aufnahme aus Tokio, 1959), Discocorp ('Tosca'), Legendary Recordings (Marquis de la Force in 'Dialogues des Carmélites', Mitschnitt der Uraufführung der Oper an der Scala).

 

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