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Martha Mödl on iTunes


Mödl Martha
soprano [ 1912 - 2001 ]

Sie arbeitete zunächst in einem Nürnberger Versandhaus und wurde dann Buchhalterin. Sie konnte erst mit zwanzig Jahren das Gesangstudium am Konservatorium von Nürnberg beginnen, später Schülerin von Otto Mueller in Mailand. Sie debütierte 1943 am Stadttheater von Remscheid als Hänsel in "Hänsel und Gretel". In den ersten Jahren ihrer Karriere sang sie im Alt-Fach. 1945-49 war sie als Altistin am Opernhaus von Düsseldorf engagiert, doch wandelte sich jetzt ihre Stimme zum hochdramatischen Sopran. 1949 kam sie an die Hamburger Staatsoper, und hier entwickelte sie sich zur gefeierten Wagner-Sopranistin. 1951 sang sie bei den ersten Bayreuther Festspielen nach dem Zweiten Weltkrieg die Kundry im "Parsifal", die 3. Norn und die Gutrune im Ring-Zyklus; seitdem bewunderte man sie alljährlich in Bayreuth. Sie trat dort als Brünnhilde (1953-56), als Kundry (1951-57 und 1959-60), als Gutrune (1951-52 und 1954), als Isolde im "Tristan" (1952-53 und 1962), als Sieglinde in der "Walküre" (1954-55), als Waltraute (1966-67) und als Fricka im Nibelungenring (1967) auf. 1950 feierte man sie an der Covent Garden Oper London als Carmen. 1952 folgte sie einem Ruf an die Wiener Staatsoper, an der sie erstmals 1948 gastiert hatte. Seit 1953 auch Mitglied der Staatsoper Stuttgart. Gastspiele brachten ihr an der Mailänder Scala, an der Covent Garden Oper London, an der Grand Opéra Paris und an den großen deutschen Bühnen glänzende Erfolge; bei den Salzburger Festspielen trat sie 1964-65 als Klytämnestra in "Elektra" von R.Strauss und am 7.8.1981 in der Uraufführung der Oper "Baal" von F.Cerha auf. 1956-60 war sie an der Metropolitan Oper New York engagiert (Antrittsrolle: Brünnhilde im "Siegfried"). Sie erschien dort in den folgenden drei Spielzeiten in zwölf Vorstellungen, und zwar als Isolde, als Kundry und als Brünnhilde. Bei der Einweihung der neu erbauten Wiener Staatsoper sang sie am 5.11.1955 die Leonore in Beethovens "Fidelio". 1963 wirkte sie in der Eröffnungsvorstellung des wieder aufgebauten Hauses der Münchner Staatsoper als Amme in "Die Frau ohne Schatten" von R.Strauss mit. Sehr oft trat sie auch am Opernhaus von Köln in Erscheinung. 1968 wirkte sie am Stadttheater von Münster (Westfalen) in der deutschen Erstaufführung der Oper "Gloriana" von B.Britten mit. Am 25.9.1969 sang sie an der Deutschen Oper Berlin in der Uraufführung der Oper "200 000 Taler" von Boris Blacher, am 23.10.1972 am gleichen Haus in der Uraufführung von Fortners "Elisabeth Tudor", am 29.4.1971 bei den Schwetzinger Festspielen in der von A.Reimanns "Melusine". Bereits 1971 wirkte sie in Kiel in der Uraufführung der Oper "Geisterliebe" von Isang Yun mit. Ihre Karriere dauerte mit unvermindertem Glanz bis in die Zeit jenseits ihres 70., ja ihres 80. Lebensjahres, wobei sie auch in einer Reihe von Fernsehaufnahmen von Opern und Operetten mitwirkte. 1976 sang sie an der Wiener Staatsoper in der Uraufführung der Oper "Kabale und Liebe" von G. von Einem. Bei den Festspielen von Gandersheim 1978 gestaltete sie auf der Sprechbühne die Titelrolle in "Das Haus der Bernarda Alba" von García Lorca. Am 25.9.1984 sang sie am Deutschen Opernhaus Berlin in der Uraufführung der Oper "Gespenstersonate" von Aribert Reinmann, deren Partitur ihr gewidmet war, die Partie der Mumie. 1989 übernahm sie am Opernhaus von Köln und an der Oper von Nizza, 1989 am Opernhaus von Essen die Partie der alten Gräfin in "Pique Dame" von Tschaikowsky. Am 26.9.1993 wirkte sie am Opernhaus von Dortmund in der Uraufführung der Oper "Der Rattenfänger. Ein Hamelner Totentanz" von Wilfried Hiller mit, am 10.11.1995 an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf in der Uraufführung von G.Klebes "Gervaise Macquart" (als Mutter Bazouge).Üppige stimmliche Mittel und eine faszinierende Dramatik des Vortrages machten ihre Interpretation -- zumal der großen Wagner-Heroinen -- unvergeßlich. Hinzu trat eine ganz außergewöhnliche darstellerische Begabung.Lit.: W.Schäfer: "Martha Mödl" (mit einem Beitrag von Wieland Wagner, Hannover 1967).Schallplatten: HMV (integrale Aufnahmen "Walküre" und "Fidelio"), Cetra ("Elektra"), Philips ("Oedipus Rex" von Strawinsky, Waltraute in der "Götterdämmerung"), Decca ("Parsifal"), DGG ("Frau ohne Schatten"), Telefunken, Eurodisc (vollständige "Macht des Schicksals" von Verdi von 1952), Koch Records ("Schwarzer Peter" von Norbert Schultze), Bruno Walter Society (Brünnhilde in vollständigem Nibelungenring), Fritz Busch Society (Ulrica im "Maskenball", Köln 1951), Estro Armonico ("Elektra" aus Salzburg, 1964), Cetra Opera Live (Isolde im "Tristan", Bayreuth 1952), Ariola ("Der Rattenfänger" von W.Hiller, 1994!); Decca-Video ("Arabella" von R.Strauss).

 

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