| Nissen Hans Hermann | baritono |
Er wurde zunächst Kaufmann, studierte ab 1916 jedoch Gesang bei Julius Raatz-Brockmann in Berlin. 1920 gab er seine ersten Konzerte und betätigte sich in den folgenden vier Jahren als Konzertsänger. 1924 Bühnendebüt an der Berliner Volksoper als Kalif im "Barbier von Bagdad" von Cornelius. 1925 wurde er an die Bayerische Staatsoper in München berufen, an der er länger als 40 Jahre bis 1967 wirkte. Man schätzte ihn namentlich als Wagner-Bariton. Gastspiele führten ihn 1928 (als Wotan und als Hans Sachs) und 1934 (als Wotan) an die Londoner Covent Garden Oper, an die Grand Opéra Paris (1930 Kurwenal im "Tristan"), an die Königliche Oper von Stockholm, an die Wiener Staatsoper und an die Opernhäuser von Brüssel, Antwerpen und Barcelona. 1936-38 gastierte er an der Mailänder Scala. 1936-37 sang er bei den Salzburger Festspielen, wo er bereits 1930 erstmals aufgetreten war, den Hans Sachs unter Toscanini; 1943 hörte man ihn bei den Festspielen von Bayreuth als Hans Sachs in den "Meistersingern". 1938-42 wirkte er bei den Festspielen von Zoppot mit (Telramund, Wotan, Wanderer). 1930-32 war er Mitglied der Oper von Chicago, und in der Spielzeit 1938-39 debütierte er an der Metropolitan Oper New York als Wotan in der "Walküre" und sang dort auch den Telramund im "Lohengrin" und den Wolfram im "Tannhäuser". Als seine großen Kreationen galten der Hans Sachs in den "Meistersingern" und der Wotan im Nibelungenring, der Renato in Verdis "Maskenball", der Orest in "Elektra" und der Barak in "Die Frau ohne Schatten" von Richard Strauss. 1927 trat er in München in der Uraufführung der Oper "Coeur As" von Hugo Röhr, ebenso 1927 in der von E.Wolf-Ferraris "Das Himmelskleid" und 1932 in der von "Bettler Namenlos" von Robert Heger auf.Schallplatten: Sang auf Homochord und HMV ("Meistersinger", letzter Akt unter Karl Böhm, 1937; Hugo Wolf-Lieder). Hans Sachs in einer "Meistersinger"-Aufnahme der Edition Toscanini (Salzburg, 1936), bei Preiser Valentin im "Faust" von Gounod. |
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