| Konetzni Anny | soprano |
Eigentlicher Name Anny Konerczny. Sie wurde am Konservatorium der Stadt Wien durch Erik Schmedes ausgebildet und studierte dann bei Jacques Stückgold in Berlin. Sie begann 1923 als Choristin an der Wiener Volksoper, wurde jedoch als "stimmlos" entlassen. 1926 kam es dann zu ihrem Debüt als Solistin, und zwar im Alt-Fach, wieder an der Wiener Volksoper, in der Partie des Adriano im "Rienzi" von R.Wagner. Danach sang sie an den Stadttheatern von Augsburg und Wuppertal-Elberfeld. Am Stadttheater von Wuppertal-Barmen hörte man sie am 7.5.1930 in der Uraufführung der Oper "Die Richterin" von Hermann Grabner in der Titelrolle. 1929 wurde sie als hochdramatische Sopranistin an das Stadttheater von Chemnitz engagiert, wo sie zwei Jahre blieb. 1931-34 trat sie an der Berliner Staatsoper auf. Sie sang hier 1932 die Elena in der Berliner Premiere der "Sizilianischen Vesper" von Verdi. Seit 1933 war sie Mitglied der Wiener Staatsoper, zu deren bekanntesten Sängerinnen sie bald zählte. Sie debütierte 1934 an der Metropolitan Oper New York als Brünnhilde in der "Walküre", sang dort die Venus, die Ortrud und die Isolde, blieb aber nur während einer Spielzeit an diesem Haus tätig. Große Erfolge hatte sie bei Gastspielen an der Mailänder Scala, an der Oper von Rom, an der Grand Opéra Paris und 1935-39 (und nochmals 1951 als Brünnhilde) an der Covent Garden Oper London. Bei den Festspielen von Salzburg trat sie 1934-36 als Isolde im "Tristan", 1934 als Rezia im "Oberon" von Weber, 1936 als Leonore im "Fidelio" und 1941 als Marschallin im "Rosenkavalier" auf. Die Marschallin sang sie auch 1947 bei einem Gastspiel in Amsterdam, 1949 bei den Festspielen in der Arena von Verona die Ortrud im "Lohengrin", 1951 beim Maggio musicale Florenz die Elektra in der gleichnamigen Oper von R.Strauss. Die Sängerin, die mit dem Wiener Arzt und Professor Wiedmann verheiratet war, wirkte seit 1954 als Dozentin an der Wiener Musikhochschule, mußte jedoch wegen einer fortschreitenden Lähmung 1957 diese Tätigkeit wieder aufgeben. Auch ihre Schwester Hilde Konetzni (1905-80) hatte an der Staatsoper von Wien wie bei Gastspielen in aller Welt eine große Sängerkarriere.Von der kraftvollen, hochdramatischen Stimme von Anny Konetzni existieren nur wenige Telefunken-Platten. Sie sang auf Cetra die Titelrolle in einer "Elektra"-Aufnahme, bei der es sich um einen Mitschnitt der Florentiner Aufführung von 1951 handelt. Auf Danacord wurde die große Arie der Leonore aus Beethovens "Fidelio" publiziert (Mitschnitt einer Sendung von Radio Kopenhagen von 1933); auf Koch/Schwann erschienen eine Anzahl von Archivaufnahmen aus der Wiener Staatsoper (Mitschnitte von dortigen Aufführungen aus den dreißiger und vierziger Jahren, vor allem Werke von Wagner und Richard Strauss). |
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